Klein, Thomas
Einkommen, Gesundheit und Mortalität in Deutschland, Großbritannien und den USA
Zeitschriftenaufsatz

Der Beitrag untersucht die Einkommensabhängigkeit des Sterblichkeitsrisikos in Abhängigkeit vom Gesundheitszustand und den institutionellen Merkmalen des Gesundheitssystems in den USA, Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland. In Bezug auf den Gesundheitszustand wird die Hypothese untersucht, dass bei Gesundheit und bei Krankheit unterschiedliche (und unterschiedlich starke) Mechanismen des Einkommenseffekts die Oberhand haben. In Bezug auf den Ländervergleich liegt die Hypothese zugrunde, dass durch die institutionellen Regelungen die Abhängigkeit der gesundheitlichen Versorgung von privaten Aufwendungen festgelegt wird und sich daher die Länder hinsichtlich der Stärke des Einkommenseffektes unterscheiden. Die Analyse basiert auf dem Sozio-ökonomischen Panel (SOEP), dem British Household Panel Survey (BHPS) und dem Panel Study of Income Dynamics (PSID). Im Ergebnis zeigt sich, dass bei schlechtem Gesundheitszustand der Einkommenseffekt am geringsten ausfällt, wenn die Bevölkerung umfassend in ein staatlich-öffentlich organisiertes Krankenversicherungs- oder Versorgungssystem mit einer für den einzel-nen (weitgehend) unentgeltlichen Inanspruchnahme der Leistungen einbezogen ist (Großbritannien, Deutschland). Der Einkommenseffekt bleibt jedoch bestehen, wenn die medizinische Versorgung stark von privaten Ausgaben abhängt (USA). The paper examines the effect of income on mortality with respect to different health statuses and institutional characteristics of the health care system in the USA, Great Britain and West Germany. It is hypothesized that the nature of the theoretical contribution of income in explaining mortality risks changes on whether good or poor health is considered. Taking into account that the health care systems of the countries in question vary by their degree of household out-of-pocket expenditure, we expect an association between income and mortality that differs by country. The analysis is based on the German Socio-economic Panel (GSOEP), the British Household Panel Study (BHPS), and the Panel Study of Income Dynamics (PSID). The effect of income on mortality is found to be weakest when medical services are sought in the presence of poor health within the framework of a national health insurance that renders free primary health care (Great Britain, Germany). The effect is strongest when the provision of primary health care depends strongly on private expenditures (USA).

Enthalten in:
Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie; 2001/1 (2001)


Serie / Reihe: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie

Personen: Klein, Thomas Unger, Rainer

Schlagwörter: Empirische Untersuchung Internationaler Vergleich Großbritannien USA Gesundheitswesen Deutschland (Bundesrepublik) Gesundheit Lebensstandard Einkommen

Klein, Thomas:
Einkommen, Gesundheit und Mortalität in Deutschland, Großbritannien und den USA / Thomas Klein und Rainer Unger, 2001. - S.96-110 - (Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie)

Zugangsnummer: U-0175100
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