Gegenstand des Beitrags ist die Diskussion einiger offener Fragen der Resilienzforschung. Unter "Resilienz" versteht man die Widerstandsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen gegenüber psychosozialen Risiken in der Persönlichkeitsentwicklung. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt auf der Diskussion von möglichen Zusammenhängen zwischen emotionsbezogenen psychologischen Konstruktionen und Resilienz.Der Forschungsstand zu Zusammenhängen zwischen Emotionen und menschlicher Informationsverarbeitung, zu emotionalen Regulationsfähigkeiten und zu Bindungsmodellen wird zum Resilienzphänomen in Beziehung gesetzt. Von diesem Zusammenhängen ausgehend wird die Vermutung geäußert, daß resiliente Kinder verschiedene Resilienztypen anhören sollten. Diese Subtypen beruhen auf zum einen der Unterscheidung zwischen internationaler und sozialer emotionaler Regulation. Zum anderen wird zwischen einer Resilienzform unterschieden, die mit sicheren Bindungsmustern assoziiert ist und sich gegen extrafamiliale Risiken richtet und einer mit unsicheren Bindungsmustern einhergehenden, gegen intrafamiliale Stressoren wirksamen Resilienzform.
Enthalten in:
Sonderpädagogik; 1997/4 Vierteljahresschrift über aktuelle Probleme der Behinderten in Schule und Gesellschaft
(1997)
Serie / Reihe: Sonderpädagogik
Personen: Fingerle, Michael Julius, Henri Freytag, Andreas
Fingerle, Michael:
Emotionale Regulationsmechanismen, Bindungsmodelle und die Widerstandsfähigkeit gegenüber ungünstigen Entwicklungsbedingungen : offene Fragen der Resilienzforschung / Michael Fingerle, Henri Julius, Andreas Freytag, 1997. - S.202-211 - (Sonderpädagogik)
Zeitschriftenaufsatz