Der Aufsatz beschäftigt sich mit dem in der Erwachsenenbildung besonders virulenten Passungsproblem von Adressat und Teilnehmer. Er geht dabei von der These aus, dass aufgrund der Freiwilligkeit der Teilnahme die Erwachsenenbildung eine historisch kontinuierliche, jedoch wenig explizierte Affinität zu ethnographische Methoden aufweist. Diese These wird an drei historischen Beispielen belegt, die einerseits drei unterschiedliche Formen von Ethnographie darstellen (Adressaten-, Unterrichts- und Organisationsethnographie) und die sich andererseits im Spannungsfeld von praxiswirksamer Veränderungsabsicht und theoretischen Erkenntnisinteresse bewegen. Möglichkeiten einer stärkeren Akzentuierung ethnographischer Methoden werden schließlich am Beispiel des erziehungswissenschaftlichen Praktikums erörtert The article deals with the problem of bridging the gap between addressed and actually present participants which is of special importance in the field of adult education. It is based on the theses that in a historical point of view and enforced by its non-compulsory character adult education has a continuous but rarely explicated affinity to ethnographical methods. This theses is pointed out by three historical examples which on the one hand represent three different types of ethnography (participant, teaching and organisational ethnography) and which on the other hand range between practice-oriented intention of change and theory-inspired interest of knowledge. Possibilities of a stronger emphasis on ethnographical methods are finally discussed by focussing on practical studies in education.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 2002/6
(2002)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Seitter, Wolfgang
Seitter, Wolfgang:
Erwachsenenpädagogische Ethnographie oder die Annäherung der Erwachsenenbildung an ihre Teilnehmer / Wolfgang Seitter, 2002. - S.918-937 - (Zeitschrift für Pädagogik)
Zeitschriftenaufsatz