Die Debatte um den Strukturwandel des Arbeitsmarktes und den damit einhergehenden Wandel der gesellschaftlichen Organisation der Arbeit ist weder theoretisch noch empirisch entschieden. Der Aufsatz untersucht mit Hilfe von Daten des sozio-ökonomischen Panels für vier Geburtskohorten den Erwerbseinstieg (15. bis 26. Lebensjahr) sowie die ersten Erwerbsjahre (15. bis 36. Lebensjahr). Dabei stehen Fragen nach einer Zunahme atypischer, d.h. nicht über eine Vollzeitbeschäftigung erfolgende, Erwerbseinstiege sowie nach dem zeitlichen Anteil von Vollzeitbeschäftigung an den ersten 11 bis 21 Jahren des Erwerbsverlaufs im Mittelpunkt. Die Befunde zeigen für die jüngeren Kohorten eine Zunahme atypischer Erwerbseinstiege. Die Dauer der Vollzeitbeschäftigung wird bei den Männern in den ersten Erwerbsjahren in Folge einer längeren Bildungsbeteiligung kürzer, bei den Frauen steigt sie auf Grund des Bedeutungsverlustes der Hausfrauentätigkeit an. Ein von der Vollzeitbeschäftigung abweichender Erwerbseinstieg hat langfristige Folgen für den weiteren Erwerbsverlauf. Er kann im weiteren Erwerbsverlauf kaum noch kompensiert werden. Eine Zunahme atypischer Erwerbseinstiege zeigt sich vornehmlich bei Männern und Frauen mit geringer beruflichen Qualifizierung.
Enthalten in:
Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie; 2001/2
(2001)
Serie / Reihe: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie
Personen: Lauterbach, Wolfgang Sacher, Matthias
Lauterbach, Wolfgang:
Erwerbseinstieg und erste Erwerbsjahre : ein Vergleich von vier Geburtskohorten / Wolfgang Lauterbach und Matthias Sacher, 2001. - S.258-282 : graph. Darst. - (Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie)
Zeitschriftenaufsatz