In seinem Beitrag trägt Peter-Ulrich Wendt Ergebnisse eines Forschungsprojekts zu Wirkungen der Kinder- und Jugendarbeit vor, das von 2008 bis 2010 vom Kreisjugendring Northeim, dem Pädagogischen Seminar der Universität Göttingen und der Kreisjugendpflege Northeim realisiert wurde. Das Projekt war niederschwellig angelegt, schloss direkt an die Praxis der Jugendarbeit an und war so als Praxisforschung konzipiert. Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass Kinder- und Jugendarbeit ihre Ziele dann effektvoll erreicht und eine besondere Wirkung entfaltet, wenn die (pädagogischen) Fachkräfte im Handlungsfeld virtuos und nicht-schematisch offen "navigieren" können, also in der Lage sind, Handlungsweisen und Strategien den sich immer wieder ändernden Situationen vor Ort flexibel anzupassen, dabei aber Zieldimensionen nicht aus den Augen zu verlieren. Maßgeblich sei dabei die Lebensweltnähe der Angebotsstruktur, denn Jugendarbeit sei an Freiwilligkeit gekoppelt, stellt der Autor fest. Wendt rät dazu, das für eine flexible, fachlich fundierte "Navigation" unabdingbare methodische Instrumentarium in der Breite der Jugendarbeit demnächst gezielt weiterzuentwickeln. Mit seinem Dankansatz möchte der Autor die Definition von Wirkung frei machen von den bisher in Wirkungsdiskursen oft dominierenden ökonomistischen Zuschreibungen, Engführungen, Schematisierungen und Zumutungen.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2010/11 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2010)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Wendt, Peter-Ulrich
Wendt, Peter-Ulrich:
"Es muss erstens den Problemlagen der Jugendlichen angepasst sein und zweitens von Ihnen angenommen werden" : Ergebnisse eines Projekts zur Erforschung von Wirkungen der Kinder- und Jugendarbeit / Peter-Ulrich Wendt, 2010. - S.475-484 - (deutsche jugend)
Zeitschriftenaufsatz