Weber, Susanne
Fachdidaktisch gesteuerte Modellierung und Messung von Kompetenzen im Bereich der beruflichen Bildung
Zeitschriftenaufsatz

Spätestens mit den Ergebnissen der international vergleichenden Studien (TIMSS, PISA) hat sich gezeigt, dass eine input-orientierte Bildungsorganisation und -steuerung für die Vorbereitung auf gegenwärtige und zukünftige Arbeits- und Lebenssituationen nicht zielführend ist. Ein Wechsel zur Output-Orientierung stellt Ergebnisse von Bildungsinvestitionen und -prozessen in den Mittelpunkt - vor allem Kompetenzen. Damit stehen Bildungsverantwortliche vor der Herausforderung, Kompetenzen als latentes Konstrukt zu definieren. Für die Fachdidaktiken bedeutet dies neue Anforderungen; denn Kompetenzen lassen sich nur im Hinblick auf einen domänenspezifischen Bereich auf der Basis lern- und kognitionstheoretischer Annahmen modellieren und unter Einsatz ganzheitlicher Analysemodelle messen. In diesem Artikel soll daher unter einer fachdidaktischen Perspektive für die Ausbildung im Bereich Wirtschaft und Verwaltung beispielhaft ein Entwurf zur Modellierung und Messung interkultureller Kompetenz vorgestellt werden. Ausgangspunkt ist eine Re-Analyse in Anlehnung an die internationale Kompetenzdiskussion zu Large-Scale-Assessments sowie unter Zugrundelegung einer forschungs- und evidenzbasierten, fachdidaktisch gesteuerten Curriculum-Instruktion-Assessment-Triade. Re-Analysen werden dabei als wesentliches Mittel angesehen, die Stabilität fachdidaktischer Aussagen zu überprüfen und zu gewährleisten. Die Ergebnisse zeigen, dass es im Zusammenspiel von curricularer Planung, instruktionaler Umsetzung und darauf bezogenem Assessment möglich ist, Facetten interkultureller Kompetenz klarer als bisher als Lernziele zu konzeptualisieren, zu fördern und zu messen - und damit als Output von Bildungsbemühungen sichtbar zu machen. In der abschließenden Zusammenfassung und Diskussion werden Limitationen und offene Fragen für zukünftige Forschung diskutiert.
As a consequence of the large-scale assessment studies (TIMSS; PISA) in the area of compulsory schools the modeling and measurement of competencies in the fields of vocational education and training is focused on. This new orientation at an output perspective of teaching/training and learning/working processes urges new ways of such modeling and measurement. According to the standards of the curriculum-instruction-assessment triad which are research- and evidence-based and embedded in a subject-didactical concept an example is presented of how competencies in the fields of business and economic education can be determined. Data of a study on intercultural learning are taken and re-modeled in accordance to a well-founded competence concept. The results demonstrate that such evidence- and research-based re-analyses help to formulate learning goals more efficiently and effectively and to provide new admissions to the corresponding instructional processes. The article closes with hints to possible limitations but also to future connected research.

Enthalten in:
Zeitschrift für Erziehungswissenschaft; 2014/Sonderheft 22 (2014)


Serie / Reihe: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft

Personen: Weber, Susanne Achtenhagen, Frank

Schlagwörter: Fachdidaktik Berufsbildung Kompetenzmessung Interkulturelle Kompetenz

Weber, Susanne:
Fachdidaktisch gesteuerte Modellierung und Messung von Kompetenzen im Bereich der beruflichen Bildung / Susanne Weber ; Frank Achtenhagen, 2014. - S.33-58 : graph. Darst., Tab. - (Zeitschrift für Erziehungswissenschaft) Perspektiven der empirischen Berufsbildungsforschung

Zugangsnummer: U-0317763
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