Der Beitrag beschäftigt sich mit einem weitgehend in Vergessenheit geratenen Kapitel heilpädagogischer Theoriegeschichte. Dabei zeigt sich, dass Fritz Rössels Versuch einer erziehungswissenschaftlichen Grundlegung heilpädagogischer Theoriebildung bereits in der Zeit der Weimarer Republik einige aktuelle Fragen der Legitimation heilpädagogischen Handelns vorweggenommen hat. Wäre der Hamburger Psychologe und Hilfsschullehrer in der Zeit des Nationalsozialismus nicht diffamiert und aus dem Fach gedrängt worden, hätten seine interessanten phänomenologischen Analysen zum Helfen in der heilpädagogischen Arbeit nach dem Zweiten Weltkrieg einen wichtigen Beitrag zum Wiederaufbau der Heilpädagogik als Wissenschaft leisten können. Dies gilt insbesondere für seine Ausführungen zur heute so bezeichneten Kompetenzorientierung, als deren Entdecker er nach Einschätzung des Verfassers angesehen werden muss.
Enthalten in:
Zeitschrift für Heilpädagogik; 2001/2
(2001)
Serie / Reihe: Zeitschrift für Heilpädagogik
Personen: Lindmeier, Christian
Lindmeier, Christian:
Fritz Rössels Versuch einer erziehungswissenschaftlichen Grundlegung heilpädagogischer Theoriebildung auf phänomenologischer Grundlage / Christian Lindmeier, 2001. - S.62-68 - (Zeitschrift für Heilpädagogik)
Zeitschriftenaufsatz