Im deutschen und amerikanischen Hochschulwesen werden unterschiedliche Elitevorstellungen wirksam. In Deutschland will die Hochschulpolitik die Exklusivität des Universitätsstudiums wiederherstellen und die in Auflösung begriffene Unterscheidung zwischen Fachschulung und Universitätsstudium befestigen. In den USA gelten Bildungsunterschiede nicht als Naturnotwendigkeit, sondern als Resultat der Bildungsfreiheit. Sie sollen nicht hingenommen, sondern durch die Verallgemeinerung der Hochschulbildung überwunden werden. Dem liegt die Vorstellung des klassischen Liberalismus zugrunde, dass die Bildung eines jeden im Interesse aller liegt.
Different conceptions of what actually constitutes an elite are at work at German and American universities. In Germany, university policy aims at re-establishing the exclusiveness of university training and at reinforcing the currently dissolving differentiation between technical college training and university education. In the United States, on the other hand, educational differences are not considered a necessity of nature but, rather, the result of educational freedom. They are not to be accepted, rather, they are to be surmounted through the generalization of university education. This approach is based on a concept of classical liberalism according to which the education of each and every one is in the interest of all.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 2009/2
(2009)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Lenhardt, Gero Stock, Manfred
Lenhardt, Gero:
Gebildete Stände oder gebildete Bürger? : Hochschulbildung und Elitevorstellungen in Deutschland und in den USA / Gero Lenhardt / Manfred Stock, 2009. - S.244-257 - (Zeitschrift für Pädagogik) Elite und Exzellenz
Zeitschriftenaufsatz