Der Aufsatz skizziert Leben und Karriere von Mathilde Vaerting (1884-1977), der ersten Professorin für Erziehungswissenschaft in Deutschland, Jena 1923-1933. Ihr Hauptwerk "Neubegründung der Psychologie von Mann und Weib", 1921ff., wird unter Aspekten der Forschungslogik analysiert und auf Konsequenzen für die Erziehungswissenschaft befragt. Ihre Forderung nach Gleichberechtigung und Abwehr jeglicher Herrschaft werden vor dem Hintergrund heutiger feministischer Forderungen diskutiert. Im Anschluß an die Betrachtung der zeitgenössischen Rezeption Mathilde Vaertings wird die Frage aufgeworfen, inwieweit ihr Leben und ihre Karriere die Stellung der Frau in der Wissenschaft während der zwanziger Jahre (und auch später?) spiegeln.
The author outlines the biography and career of Mathilde Vaerting (1884-1977), the first woman to hold a chair in educational science in Germany. Her major work - Neubegründung der Psychologie von Mannund Weib (1921 fol.) - is analyzed from a methodological point of view and with respect to its implications for educational research. Vaerting's demands for equal rights for women and her rejection of any kind of domination are discussed within the framework of present feminist positions. After having studied how contemporaries reacted to Mathilde Vaerting's writings, the author raises the question of whether Vaerting's life and career reflect the Status of women in science during the 1920s (and later on?).
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1987/4
(1987)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Kraul, Margret
Kraul, Margret:
Geschlechtscharakter und Pädagogik: Mathilde Vaerting (1884 - 1977) / Margret Kraul, 1987. - S.475-489 - (Zeitschrift für Pädagogik)
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