Die Goldene Konfirmation, deren Ursprünge bis in die Weimarer Republik zurückreichen, kann als Initiation ins "Dritte Alter" (Peter Laslett) aufgefasst werden. Beruflich und familiär entpflichtet stehen die Betroffenen vor der Herausforderung, einen "zweiten Möglichkeitssinn" für bisher unverwirklichtes Leben zu entwickeln - im Wissen um die eigene Segensbedürftigkeit. Hierbei erweist sich die Jubiläumsfeier kasualtheologisch - mit ihrem doppelten Rückbezug auf die Konfirmation einerseits und die Taufe andererseits - als eine zweite Form konfirmierenden Handelns des späten Erwachsenenlebens. Als Kristallisationspunkt für eine kirchliche Kultur des Alterns lädt sie zu weiterführenden gemeindepädagogischen und diakonisch-seelsorglichen Angeboten ein.
Enthalten in:
Praktische Theologie; 2009/3 Zeitschrift für Praxis in Kirche, Gesellschaft und Kultur
(2009)
Serie / Reihe: Praktische Theologie
Personen: Fechtner, Kristian Mulia, Christian
Fechtner, Kristian:
Goldene Konfirmation zwischen Jubiläumsfeier und Alterskasualie / Kristian Fechtner / Christian Mulia, 2009. - S.184-192 - (Praktische Theologie) Jubiläumskulturen zwischen kulturellem Gedächtnis und lebensgeschichtlicher Erinnerung
Zeitschriftenaufsatz