Die Veränderungen durch die Neuen Medien werden mit biblischen Bildern und Metaphern beschrieben; von Datensintflut, Menetekel usw. ist die Rede. Dies ist ein Ansatzpunkt für die Theologie der Medien, die um die Zukunft ihrer Zunft bemüht ist. Wenn Gott das "Wie der Existenz" (Bultmann) ist, müssen dann nicht die multimedialen Veränderungen des Menschseins (virtuelle Gegenwart, Dialoge mit Computerprogrammen) Gottferne bedeuten? Medientheologie begreift die Herausforderungen durch die Neuen Medien als Chance, neue Metaphern für religiöse Erfahrungen zu finden. Auch im Cyberspace und in simulativ geprägten Welten kristallisiert sich neu als Wesen des Christentums heraus: nicht die Vervollkommnung des Menschen, sondern die Annahme von Begrenztheit.
Enthalten in:
rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen; 2001/2 Zeitschrift des Bundesverbandes der katholischen Religionslehrer und Religionslehrerinnen an Gymnasien e.V.
(2001)
Serie / Reihe: rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen
Personen: Wallich, Matthias
Wallich, Matthias:
Gott im Cyberspace : Thesen zur Medientheologie / Matthias Wallich, 2001. - S.82-91 - (rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen) Im Netz
Zeitschriftenaufsatz