Im Rahmen dieser sozialphilosophischen und soziologischen Untersuchung soll das Problem der "Bioethik" im Vordergrund stehen, dessen Ausschlusslogik auf gesellschaftliche Beschleunigungstendenzen bezogen wird: Angesichts der bioethischen Herausforderung muss die Heilpädagogik ihr Verhältnis zur beschleunigten Moderne klären. Wie alle ausdifferenzierten Systeme sieht sie sich Zentrifugalkräften ausgesetzt, die sich aus der Spannung von Gegebenem und Möglichem speisen. Dabei muss geklärt werden, welches Verhältnis die Heilpädagogik zur Frage des "Noch-Nicht-Seins" nehmen muss. Die Heilpädagogik sieht sich einem utopischen Horizont ausgesetzt, den sie zwar distanzierend betrachten, aber nicht entfliehen kann. Hierzu ist es zum einen notwendig, den Reflexionsfokus von der Einheit auf die Differenz umzulegen. Der gesellschaftlich Bruch, der mit dem Problem der Differenz verknüpft ist, soll für die heilpädagogische Reflexion zugänglich gemacht werden.
Enthalten in:
Sonderpädagogik; 2002/3/4 Vierteljahresschrift über aktuelle Probleme der Behinderten in Schule und Gesellschaft
(2002)
Serie / Reihe: Sonderpädagogik
Personen: Wevelsiep, Christian
Wevelsiep, Christian:
Herausforderung der Bioethik / Christian Wevelsiep, 2002. - S.218-226 - (Sonderpädagogik)
Zeitschriftenaufsatz