Das erste, was mir auffällt, wenn heute von Kirche gesprochen wird, ist die Mischung aus Langeweile, Überdruss und Ablehnung. Das scheint uns nicht zu erstaunen. Und doch ist es verwunderlich und einer Überlegung wert, dass das Jahrhundert der Kirche (Otto Dibelius), in dem zu Beginn die Kirche in den Herzen der Glaubenden zu erwachen schien (Romano Guardini), in ein ekklesiologisches Jammertal mündete. Es gibt eine Lust, sich seines Leidens an der Kirche zu erfreuen. Warum aber klage ich diese reale Kirche nicht an? Ich sage Ja zu dieser Kirche, weil ich nur so auf die Frage Jesu antworten kann: "Wollt auch ihr weggehen?" (Joh 6,67) Warum also bin ich katholisch: - und "römisch" obendrein?
Enthalten in:
rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen; 2005/2 Zeitschrift des Bundesverbandes der katholischen Religionslehrer und Religionslehrerinnen an Gymnasien e.V.
(2005)
Serie / Reihe: rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen
Personen: Siebenrock, Roman A.
Siebenrock, Roman A.:
Ich bin katholisch - was sonst? : Meine Gründe für diese Kirche - eine unzeitgemäße und deshalb nötige Rede / Roman A. Siebenrock, 2005. - S.93-101 - (rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen) Wie in Schule von Kirche sprechen?
Zeitschriftenaufsatz