Anhand des amerikanischen Bildungswesens wird aufgezeigt, wie eine Reformpolitik, die sich an ökonomischen Zielen und Konzepten orientiert, von Teilen der akademischen Psychologie ideologische Unterstützung erfährt. Sowohl im Behaviorismus wie im Kognitivismus ist ein wissenschaftliches Selbstverständnis auszumachen, das die Disziplin auf Kriterien der technologischen Formung und Umformung von Verhalten verpflichtet. Psychologisches Wissen gilt als Kontroll- und Herstellungswissen, was einer Bildungsreform, die auf Produktivitäts- und Effizienzsteigerung setzt, Plausibilität und Machbarkeit in Aussicht stellt. Die These wird an ausgewählten Beispielen aus der Geschichte der amerikanischen Psychologie belegt.
Based on the example of the US-American educational system, the author shows how some parts of the academic psychology give ideological support to a reform policy oriented by economic objectives and concepts. In both behaviorism and cognitivism, a scientific self-awareness is to be discerned which commits the discipline to criteria of the technological shaping and reshaping of behavior. Psychological knowledge is considered control- and production knowledge, which, in turn, holds the promise of plausibility and feasibility for an educational reform seeking an increase in productivity and efficiency. This thesis is substantiated by select examples from the history of American psychology.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 2012/2
(2012)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Herzog, Walter
Herzog, Walter:
Ideologie der Machbarkeit - wie die Psychologie einer effizienzorientierten Bildungspolitik Plausibilität verschafft / Walter Herzog, 2012. - S.176-192 - (Zeitschrift für Pädagogik) Standards in historischer Perspektive - zur vergessenen Vorgeschichte outputorientierter Steuerung im Bildungssystem
Zeitschriftenaufsatz