Sondiert man gegenwärtige pastoraltheologische Leitbilddebatten und Kompetenzkonzepte im deutschsprachigen Kontext, dann erscheint in diesen die Pfarrperson immer noch als stark monologische*r Repräsentant*in von Kirche. Zudem ist für den Bereich der universitären Theologie mindestens fraglich, ob die Pluralität individueller Lebens- und Glaubensentwürfe sowie die Bedeutung kontextueller Prägekräfte in der akademischen Bildung auf den Pfarrberuf hin wirklich angemessene Berücksichtigung finden. Anders stellt sich der Diskurs in internationaler Perspektive dar. In akademischen und kirchlichen Bildungskonzepten in England und Südafrika der letzten rund 20 Jahre werden Entwicklungen erkennbar, die auf die Verbindung von theoretischer Reflexion und praktischer Erfahrung, akademischer und kirchlicher Bildung, formation und vocation, individuelle Spiritualität und kritische Kontextsensibilität abzielen - und all dies im Horizont eines theologisch grundierten Empowerments von Individuen und kirchlichen Gemeinschaften.
Enthalten in:
Praktische Theologie; 2021/1 Zeitschrift für Praxis in Kirche, Gesellschaft und Kultur
(2021)
Serie / Reihe: Praktische Theologie
Personen: Schlag, Thomas Müller, Sabrina
Schlag, Thomas:
Internationale Perspektiven der Ausbildung zum Pfarramt : Impulse für die deutschsprachige pastoraltheologische Bildung aus England und Südafrika / Thomas Schlag / Sabrina Müller, 2021. - Seite 19-25 - (Praktische Theologie) Neue Wege in den Pfarrberuf - Experimente zu einer kirchlichen Grundfrage
Zeitschriftenaufsatz