Die Einführung eines Ersatz-, Alternativ- oder Wahlpflichtfaches Ethik in den Schulen der meisten Länder der BRD geht davon aus, daß Ethik lehrbar sei. Dabei wird Ethik in einem weiten Sinne verstanden, jedoch primär als ein Unterrichtsgegenstand, der zu sittlichem Urteilen und Handeln befähigen soll. Der Text, dem ein Vortrag vor den Teilnehmern einer Expertentagung an der TU Dresden im November 1994 zugrunde liegt, erörtert skeptisch-transzendentalkritisch, ob die an das Fach geknüpften Erwartungen begründet beziehungsweise welche ungeklärten Voraussetzungen gemacht sind, um Ethik für lehrbar zu halten. Eine definitiv positive Antwort auf die Frage nach der Lehrbarkeit von Ethik scheint nicht gegeben werden zu können.
The introduction of a substitute, alternative, or required elective course in ethics in the schools of most of the German Laender proceeds from the assumption that ethics can be taught. Ethics is conceived of in a wide sense, but primarily as a school subject meant to enable students to act and judge morally. In this study, which is based on a lecture read at a conference of experts held at the University of Dresden in November 1994, the author - from a sceptical, transcendental-critical point of view - discusses the question whether the expectations connected with this course are well-founded and which uncleared assumptions have been made and have led to the conclusion that ethics can be taught. It seems impossible to give a definitely positive answer to the question whether ethics are teachable.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1996/1
(1996)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Fischer, Wolfgang
Fischer, Wolfgang:
Ist Ethik lehrbar? / Wolfgang Fischer, 1996. - S.17-29 - (Zeitschrift für Pädagogik) Ethik und Bildung
Zeitschriftenaufsatz