Was Lotte Rose in diesem Beitrag für den größten deutschen Jugendverband, die Sportjugend, feststellt, gilt sicherlich auch für die meisten anderen Jugendorganisationen: Mehr und mehr werden sie von Kindern - aber auch von Eltern - als Sozialisationsagenturen wahrgenommen, die in Zeiten gesteigerter gesellschaftlicher Anforderungen an das Selbstmanagement von Kindern und Jugendlichen spezifische Trainingsleistungen erbringen sollen. Und dabei geht es im Sportverein keineswegs nur um körperliche Leistungsfähigkeit. Die Mitgliedschaft im Verein, so die Forscherin, unterliegt heute relativ harten Marktgesetzen. Nicht mehr so sehr Traditionen oder Ortsbindungen bestimmen die Mitgliedschaft von Kindern und Jugendlichen, sondern zunehmend die Qualität des vom Verein angebotenen "Produkts". Im Zuge dieser Entwicklung, das macht Lotte Rose in ihrem Beitrag klar, kommen Übungsleiter im Sport immer wieder in Dilemma-Situationen, da Kinder und Eltern widersprüchliche Erwartungen an sie herantragen.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2004/10 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2004)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Rose, Lotte
Rose, Lotte:
Kinder und Jugendliche im Sportverein : ein Verhältnis voller Widersprüche / Lotte Rose, 2004. - S.427-434 - (deutsche jugend)
Zeitschriftenaufsatz