Klaus empfindet die Schule als eine Institution, die seine Identität untergräbt-. Sie ist kein Feld, in dem er etwas wert ist, etwas kann und etwas bedeutet. Die Schule ist für ihn ein Milieu des persönliches Versagens. E. Goffmann hat beschreiben, wie Individuen mit stigmatisierenden Festlegungen ihrer Person in Institutionen umgehen. Sie versuchen, sich den eine marginale Identität platzierenden Einflüssen zu entziehen. Klaus bewältigt die ihn negativ exponierende Situation derart, daß er sich in Fluchtwelten begibt. Um sich eine positive Selbstkonzeption zu wahren, wählt er die Identitätsstrategie des Rückzugs und der Träumerei. Sein Verhalten hat symptomatische Bedeutung hinsichtlich der in der Schule ablaufenden sozialen Prozesse, die kaum noch positive Bedeutung für ihn besitzen.
Enthalten in:
Sonderpädagogik; 1984/1 Vierteljahresschrift über aktuelle Probleme der Behinderten in Schule und Gesellschaft
(1984)
Serie / Reihe: Sonderpädagogik
Personen: Lambrich, Hans-Jürgen
Lambrich, Hans-Jürgen:
Klaus, 12 Jahre, Schulversager - eine Fallstudie / Hans-Jürgen Lambrich, 1984. - S.2-7 - (Sonderpädagogik)
Zeitschriftenaufsatz