Die Beliebtheit bei Gleichaltrigen ist ein relevanter Aspekt für das Wohlbefinden und den akademischen Erfolg. Neben einer Vielzahl von Faktoren sind Selbstkonzepte und akademische Leistungen prädiktiv für die Beliebtheit bei Peers. In dieser Studie wird der Zusammenhang von Noten, Kompetenzen und den Selbstkonzepten eigener Fähigkeiten in Mathematik und Deutsch mit der wahrgenommenen Beliebtheit bei Peers untersucht. Aufgrund der Geschlechtskonnotation der Domänen Mathematik und Lesen werden für Mädchen und Jungen differenzielle Zusammenhänge mit der selbsteingeschätzten Beliebtheit bei Peers angenommen. In einer Stichprobe des Nationalen Bildungspanels wurden N = 4427 Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse an Haupt-, Realschulen und Gymnasien untersucht. In einem multiplen Gruppenvergleich zeigten sich unabhängig von der Schulform keine differenziellen Zusammenhänge für Jungen und Mädchen. Schülerinnen und Schüler mit guten Noten in Mathematik und einem hohen Selbstkonzept in Deutsch nahmen sich als beliebter bei Gleichaltrigen wahr. Die Deutschnote, domänenspezifische Kompetenzen und das mathematische Selbstkonzept hingen nicht mit der wahrgenommenen Beliebtheit zusammen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass mit einem hohen verbalen Selbstkonzept eine hohe Sicherheit im sozialen Umgang und in Kommunikationssituationen wahrgenommen wird und dass das Fach Mathematik als schwieriger und kognitiv anspruchsvoller als Deutsch angesehen wird.
Peer popularity is a relevant aspect of well-being and academic success. Amongst other impact factors self-concept and academic achievement are predictive for peer popularity. The present study focuses on the correlation of students' grades, competencies and self-concepts in mathematics and reading to perceived peer popularity. Against the background of gender stereotypes with respect to the domains mathematics and reading, we hypothesized differential relationships with boys' and girls' perceived popularity. In a sample from the National Educational Panel Study of grade five students (N = 4427) from lower (Hauptschule), middle (Realschule) and highest (Gymnasium) track schools, we conducted a multiple group comparison. The results showed similar relationships for both girls and boys in all three school forms. There was a correlation of students' grades in mathematics and of their verbal self-evaluation with their perceived peer popularity. However, grades in language arts (i.e. German), domain-specific competencies and mathematical self-concept were not related to perceived popularity. Results suggest that high verbal self-concept is positively associated with high self-assurance in social situations and in communication situations and that mathematics is regarded as more difficult and cognitively challenging compared to language arts.
Enthalten in:
Zeitschrift für Erziehungswissenschaft; 2017/3
(2017)
Serie / Reihe: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft
Personen: Wolter, Ilka Seidel, Tina
Wolter, Ilka:
Kompetent und beliebt? : Der Zusammenhang von Kompetenzen und Selbstkonzepten in Mathematik und Lesen mit der wahrgenommenen Beliebtheit bei Peers / Ilka Wolter ; Tina Seidel, 2017. - Seite 387-404 : Diagramme - (Zeitschrift für Erziehungswissenschaft) Peerbeziehungen im Klassenzimmer
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