Verträgt sich das Anliegen von Bildung, die Autonomie anzielt, mit Religiosität? Hat - im Gegenteil - Religion Bildung von Autonomie nicht immer wieder verhindert? In diesem Aufsatz wird unter Bezugnahme auf eine strukturgenetische Entwicklungstheorie des religiösen Urteils gezeigt, daß Religiosität Autonomie nicht verunmöglicht. Zumal auf der höchsten Stufe dieser Entwicklung, die neu zu beschreiben versucht wird, bedingen sich Autonomie und Religiosität. Zugleich wird in diesem Beitrag die angesprochene Entwicklungstheorie des religiösen Urteils kurz präsentiert. Unter Bezugnahme auf biographische Studien werden zentrale Merkmale religiöser Bildung aufgezeigt und nicht zuletzt Fragen wie die nach der Universalität des Religiösen und die nach dem Stellenwert atheistischer Haltungen innerhalb der religiösen Entwicklung reflektiert.
Is autonomy as an objective of education compatible with religiosity? Or has religion, on the contrary, always impeded the development of autonomy? On the basis of a structural-genetic developmental theory of religious judgement, the authors show that religiosity does not exclude autonomy. Especially on the highest stage of this development, of which a new description is attempted, autonomy and religiousness presuppose one another. Furthermore, a short outline of the theory of the development of religious judgement mentioned above is given. With reference to biographical studies, basic characteristics of religious education are described and, not least, questions concerning the universality of the religious or the relative importance of atheist attitudes within religious development are discussed.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1992/2
(1992)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Oser, Fritz Bucher, Anton A.
Oser, Fritz:
Konvergenz von Religiosität und Freiheit : Plädoyer für einen offenen Endpunkt / Fritz Oser, Anton A. Bucher, 1992. - S.253-276 - (Zeitschrift für Pädagogik) Religion und Pädagogik
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