Lesekompetenz in PISA und PIRLS/IGLU - ein Vergleich
Zeitschriftenaufsatz

PISA und PIRLS/IGLU sind zwei in Deutschland intensiv diskutierte internationale Vergleichsstudien, die sich mit der Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern am Ende der Sekundarstufe bzw. am Ende der Primarstufe befassen. Mit dem Ziel, die Vergleichsmöglichkeiten der Studien und ihrer bildungspolitischen Konsequenzen auszuloten, werden nach einer kurzen Zusammenfassung der zentralen Befunde zunächst Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Bezug auf Anlage und Inhalte beider Studien dargestellt. Nach Darlegung der Gründe, die gegen einen direkten Vergleich der Kennwerte aus beiden Studien sprechen, wird besonders auf die Implikationen des jeweils zugrunde gelegten Lesekompetenzbegriffs eingegangen. Anschließend erfolgt eine Analyse der 13 Staaten, die an beiden Studien in beiden Erhebungsrunden teilgenommen haben. Diese weist einerseits auf deutliche Parallelitäten der Veränderungen in beiden Studien hin. Die Betrachtung über die Zeit macht andererseits deutlich, dass gutes Abschneiden am Ende der Grundschule kein Garant für hohe Lesekompetenz am Ende der Sekundarstufe ist. Abschließend werden einige gängige Interpretationen für das Abschneiden Deutschlands bei PIRLS/IGLU und das schlechte Abschneiden bei PISA kritisch diskutiert.
PISA and PIRLS are two international comparative studies which are the focus of intense discussion in Germany. PISA and PIRLS deal with the reading literacy of students at the end of secondary and primary schooling, respectively. With the aim of finding out if and how the studies can be compared with each other and what their consequences for educational policy are, the differences and similarities in their design and content will be presented after a brief summary of the main results. After demonstrating the reasons which argue against a direct comparison of the results of both studies, the implications of the underlying concepts of reading literacy in both studies will be addressed in detail. An analysis of the 13 countries which participated in both surveys of both studies then follows. On the one hand, this points to clear parallels between the changes that took place between both surveys. On the other hand, it becomes clear that good results at the end of primary school are no guarantee for a high level of reading literacy at the end of compulsory secondary schooling. Finally, some common interpretations of Germany' s results in PIRLS and its bad results in PISA will be critically discussed.

Enthalten in:
Zeitschrift für Erziehungswissenschaft; 2008/Sonderheft 10 (2008)


Serie / Reihe: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft

Personen: Artelt, Cordula

Schlagwörter: Internationaler Vergleich Kompetenz Grundschule Sekundarstufe I Lesen PISA

Lesekompetenz in PISA und PIRLS/IGLU - ein Vergleich / Cordula Artelt ..., 2008. - S.35-52 - (Zeitschrift für Erziehungswissenschaft) Vertiefende Analysen zu PISA 2006

Zugangsnummer: U-0250127
Zeitschriftenaufsatz