Metz-Göckel, Sigrid
Licht und Schatten der Koedukation eine alte Debatte neu gewendet
Zeitschriftenaufsatz

Jungen bedürfen des alltäglichen schulischen Umgangs mit Mädchen, um bei programmatischer Gleichberechtigung eine partielle Leistungsüberlegenheit und Verhaltensdominanz zu trainieren. Für diese kritische These zur "selbstverständlichen" Koedukation sprechen die geschlechtsspezifischen Wahlen für die Leistungskurse Mathematik und Naturwissenschaften bzw. die entsprechenden Studienfächer. Unterstützt wird eine Problematisierung gleicher Wirkung koedukativer Unterrichtung durch Ergebnisse, wonach Studentinnen der Chemie und Informatik überproportional von Mädchenschulen kommen, zumindest in Nordrhein-Westfalen. Es werden Forschungsergebnisse aus der Unterrichts- und Sozialisationsforschung herangezogen, um diese Befunde zu erklären bzw. in Frage zu stellen.
At school, within the context of programmatic equality, boys require everyday social intercourse with girls in order to school themselves in behavioral patterns of domination and to achieve partial superiority in performance. This critical hypothesis concerning "natural" coeducation is supported by the fact that in the fields of mathematics and natural sciences both at school (in the higher grades) and at university, male students prevail. Furthermore, the results of studies conducted in North Rhine-Westphalia show that the majority of women studying chemistry and informatics attended girl's schools. These results are discussed or rather, questioned on the basis of educational and sociological research.

Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1987/4 (1987)


Weiterführende Informationen


Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik

Personen: Metz-Göckel, Sigrid

Schlagwörter: Sozialisation Schule Unterricht Koedukation Leistungsmotivation

Metz-Göckel, Sigrid:
Licht und Schatten der Koedukation : eine alte Debatte neu gewendet / Sigrid Metz-Göckel, 1987. - S.455-474 - (Zeitschrift für Pädagogik)

Zugangsnummer: U-0103163
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