André Epp stellt im Beitrag die Frage, was eine nachhaltige informelle Lernumgebung ausmacht. Viele Angebote der Jugendarbeit sind solche informellen Lernumgebungen; deren Nachhaltigkeit wird jedoch oft bezweifelt. Der Autor erörtert, wie informelle Lernumgebungen gestaltet werden müssen, damit nachhaltige positive Wirkungen auf Kinder und Jugendliche verzeichnet werden können. Im Anschluss an vorliegende Wirkungsstudien identifiziert Epp bestimmte wiederkehrende Merkmale, die für die Herstellung einer erfolgreichen informellen Lernumgebung als elementar zu erachten sind. Dazu zählt er einen klar erkennbaren Lebensweltbezug von Angeboten und offene Gestaltungsmöglichkeiten, die Kindern und Jugendlichen eine Eigentätigkeit erlauben. Außerdem, so Epp, sollten die pädagogischen Fachkräfte über ein spezifisches Wissen verfügen, das den Jugendlichen nicht zur Verfügung steht. Nachhaltiges informelles Lernen, so ein weiterer Befund der Sekundäranalyse Epps, basiert auf einer freundschaftlichen Arbeitsbeziehung zwischen Fachkräften und Jugendlichen, die auf gegenseitigem Vertrauen und auf Akzeptanz basiert; in dieser Beziehung beteiligt sich die Fachkraft an den Aktivitäten der Jugendlichen, verfährt dabei jedoch sparsam und zurückhaltend. Die persönlichen Einstellungen der Fachkraft werden für die Jugendlichen andererseits deutlich erkennbar. Insgesamt werden so Selbstaktivierungspotenziale von Jugendlichen geweckt.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2014/7/8 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2014)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Epp, André
Epp, André:
Merkmale professioneller Lernumgebungen in einem informellen Kontext - Gestaltung und Rahmung (Didaktisierung) von Lernkontexten in der Kinder- und Jugendarbeit / André Epp, 2014. - S.314-322 - (deutsche jugend) Jugendarbeit und Bildung
Zeitschriftenaufsatz