Das Neugeborenen-Hör-Screening und die damit verbundene Möglichkeit der frühen Förderung hörgeschädigter Kinder halten nachweislich verbesserte Entwicklungsoptionen für diese Zielgruppe bereit. Diese sind in einem bedürfnisorientierten, familienzentrierten und interdisziplinär angelegten Interventionskonzept zu realisieren, in dem neben den medizinischen, technischen und pädagogischen Notwendigkeiten auch psychologische Aspekte ihre angemessene Berücksichtigung finden. Dabei ist u. a. die Verarbeitungssituation der Eltern genauer zu thematisieren. Erste hierzu vorliegende Studien zeigen, dass auch unter den Bedingungen des Neugeborenen-Hör-Screenings Behinderungsverarbeitung ein zentrales Thema bleibt, dass frühe Erfassung eine Beschleunigung sowie Fixierung auf bestimmte Themen und Inhalte mit ins Spiel bringt, die unter entwicklungspsychologischen Gesichtspunkten kritisch zu diskutieren sind und dass eine Diskussion über das, was "normal" ist, dringend notwendig erscheint.
Enthalten in:
Zeitschrift für Heilpädagogik; 2008/5
(2008)
Serie / Reihe: Zeitschrift für Heilpädagogik
Personen: Hintermair, Manfred
Hintermair, Manfred:
Neugeborenen-Hör-Screening (NHS) und Behinderungsverarbeitung von Eltern früh erfasster Kinder / Manfred Hintermair, 2008. - S.183-198 - (Zeitschrift für Heilpädagogik)
Zeitschriftenaufsatz