In diesem Beitrag wird nach Gründen gefragt, die für die Nichtbearbeitung des Verhältnisses von Bildung und Öffentlichkeit in Pädagogikgeschichten verantwortlich sein können. Die Alternativen von Bildung und Öffentlichkeit bzw. Staat und Erziehung werden exemplarisch an den Debatten der preußischen Reformära untersucht. Als herausragender Grund, Bildung und Öffentlichkeit zu ignorieren, erscheint der Sachverhalt, daß sich die Historiographie dem bildungsgeschichtlichen Erfolgsmodell Staat und Erziehung zugewendet hat. Das entspricht dann zwar bestimmten professionspolitischen Interessen der Schulmänner, steht jedoch im Gegensatz zu den zeitgenössischen theoretischen Diskussionen in der Pädagogik und sorgt seitdem für die Kontinuität schulkritischer Provokationen.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1998/Beiheft 38
(1998)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Prondczynsky, Andreas von
Prondczynsky, Andreas von:
Öffentlichkeit und Bildung in der pädagogischen Historiographie / Andreas von Prondczynsky, 1998. - S.71-86 - (Zeitschrift für Pädagogik) Bildung, Öffentlichkeit und Demokratie
Zeitschriftenaufsatz