In den vergangenen fünfzehn Jahren sind zahlreiche konzeptuelle und empirische Arbeiten entstanden, die sich einer pädagogischen Kinderforschung zuordnen lassen. In ihrem Zentrum steht ein handlungsorientiertes Bemühen, die Eigenwelt des Kindes zu verstehen. Demgegenüber erinnert die hier vertretene Position daran, daß die pädagogische Semantik an eine historisch konstituierte Differenz von Kindheit und Erwachsenheit gebunden ist. Daher wird vorgeschlagen, Kindheit als Konstrukt einer symbolischen Ordnung der Generationsverhältnisse zu begreifen und diese Ordnung zum Gegenstand einer erziehungswissenschaftlichen Kindheitsforschung zu machen. Gliederung: 1. Problemstellung 2. Ein Programm für die pädagogische Kinderforschung 3. Entwicklungslinien der pädagogischen Kinderforschung in der Bundesrepublik (Geschichtlichkeit der Kindheit: Historische Sozialisationsforschung - Kinderleben - Pädagogisierung der Kindheit) 4. Perspektiven: Von der Kinder- zur Kindheitsforschung.
Over the past fifteen years, many conceptual and empirical studies have been written which can be classified under pedagogical child research. At the center of these studies is an action-oriented effort to understand the special world of the child. In contrast, the position presented here reminds us that pedagogical semantics is tied to a historically constituted difference between childhood and adulthood. It is therefore suggested that childhood be understood as a construct or the symbolic order of relationships between the generations and that this order be made the object of childhood research within educational science.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1996/3
(1996)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Honig, Michael-Sebastian
Honig, Michael-Sebastian:
Probleme der Konstituierung einer erziehungswissenschaftlichen Kindheitsforschung : ein Überblick über Fragestellungen, Konzepte und Befunde / Michael-Sebastian Honig, 1996. - S.325-345 - (Zeitschrift für Pädagogik) Kindheit
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