Im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojekts der Hochschule der Künste Bern und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wurden zwei Prototypen inklusiv aus gerichteter Vorlesehefte zur Vorbereitung blinder und sehender Vorschulkinder auf den Schriftspracherwerb entwickelt und hergestellt. Anhand von Videoanalysen und einer Elternbefragung wurden die Materialien im Einsatz mit blinden, sehbehinderten und nicht sehbeeinträchtigten Kindern (N = 14) evaluiert. Es zeigte sich, dass aufgrund der gewählten taktil-visuellen Gestaltung der Prototypen die Geschichtsinhalte für alle beteiligten Kinder verständlich waren und ein grundlegendes Interesse an Schrift angebahnt werden konnte. Darüber hinaus konnten Vorläuferfertigkeiten für das Lesenlernen (z. B. visuelle und taktile Suchstrategien, Erkennen taktiler und visueller Merkmale) gezielt initiiert werden. Die bei einigen Aufgaben festgestellten Schwierigkeiten blinder Kinder deuten darauf hin, dass taktile im Vergleich zu visuellen Aufgaben deutlicher strukturiert werden müssen und eine geringere Komplexität aufweisen sollten.
In the framework of a joint research project of the Bern School of Art (Hochschule der Künste) and the Heidelberg School of Education (Pädagogische Hochschule) two prototypes of inclusion-oriented learn-to-read booklets have been developed and printed. They aim to prepare both blind and sighted pre­ school children for the acquirement of literary language. The evaluation of the material in assignment with blind, visually impaired and sighted children (n=14) was carried out using video analyses and parental interviews. It became apparent, that on the grounds of the chosen tactile-visual design of the prototypes, the contents of the story were comprehensible for all participating children and a basic interest in literary language could be initiated. Furthermore, pre-requisites for becoming literate (e.g. visual and tactile search strategies, recognition of tactile and visual characteristics) could be initiated specifically. Difficulties noticed in blind children solving some exercises point out to the fact, that tactile compared to visual exercises must be structured more clearly and should be less complex.

Enthalten in:
Zeitschrift für Heilpädagogik; 2016/1 (2016)

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Serie / Reihe: Zeitschrift für Heilpädagogik

Personen: Lang, Markus

Schlagwörter: Schriftspracherwerb Forschungsprojekt Sehgeschädigter Nichtbehinderter