Vor dem Hintergrund einer gerade in den letzten Jahren ständig ansteigenden Anzahl von Kindern und Jugendlichen, die aufgrund von Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen mit Ritalin behandelt werden, wird die Frage nach den Effekten dieser Psychostimulantie speziell auf den Schulleistungsbereich gestellt. Zu diesem Zweck wurde vor allem empirische US-amerikanische Forschungsliteratur ausgewertet. Es zeigt sich, dass eine Ritalin-Behandlung sehr kurzfristige positive Effekte auf die Lernleistungen haben kann, dass diese aber im Kontrast zur Kernsymptomatik (Aufmerksamkeit, Hyperaktivität) deutlich geringer ausfallen. In Langfristuntersuchungen lassen sich kaum positive Auswirkungen nachweisen. Kombinationsbehandlungen zeigen offensichtlich nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen positive Effekte, nämlich dann, wenn die spezifischen Ausfälle und Probleme auch spezifisch angegangen werden. The growing use of stimulants in ADHD-children on the international level leads the author to ask if Methylphenidate (Ritalin) has effects not only on the core symptoms of ADHD but also on academic achievement. For this purpose an overview of relevant especially us-american empirically based research is given. The state of the art is that Ritalin has quite weak effects on academic achievement in comparison with behavioral changes. Long-term effects on achievement could not be found. Effects in combining Ritalin with behavioral and other forms of intervention only arose in special settings.
Enthalten in:
Sonderpädagogik; 2001/4 Vierteljahresschrift über aktuelle Probleme der Behinderten in Schule und Gesellschaft
(2001)
Serie / Reihe: Sonderpädagogik
Personen: Walter, Jürgen
Walter, Jürgen:
Ritalin und Schulleistungen bei HKS: Befunde bei Langfrist- und Kombinationsbehandlungen / Jürgen Walter, 2001. - S.191-200 : graph. Darst. - (Sonderpädagogik)
Zeitschriftenaufsatz