"Und siehe...". Mit dieser formelhaften Überleitung markiert die lukanische Ostererzählung den Beginn der Emmausgeschichte. Leider hat die Einheitsübersetzung sie weggeglättet. Denn diese Floskel erweist sich als prägnante Überschrift über diese längste aller biblischen Ostererzählungen. Mit "und siehe" wird hier eine "Augenöffnungsgeschichte" eingeleitet: In der Spannung zwischen "Nicht-Sehen" und "Sehen" wird diese Begegnung mit dem Auferstandenen erzählt. Wen wunderts: Das ist auch ein beliebtes Thema für die Bildkunst. Ein dankbares obendrein! Da kann die Kunst zeigen, was sie kann: mehr als eine bloße "mediale" Neuinszenierung dessen, was im biblischen Text schon ausreichend vorhanden ist.
Enthalten in:
rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen; 2010/5 Zeitschrift des Bundesverbandes der katholischen Religionslehrer und Religionslehrerinnen an Gymnasien e.V.
(2010)
Serie / Reihe: rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen
Personen: Fendrich, Herbert
Fendrich, Herbert:
Sehen und erkennen : wie Bilder Sinn machen ; zwei Beispiele zur Emmausgeschichte (Lk 24,13-35) / Herbert Fendrich, 2010. - S.252-261 : Ill. - (rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen) Bibel und Bild
Zeitschriftenaufsatz