In seinem Beitrag informiert Ulrich Deinet über die wachsenden Schnittmengen zwischen Offener Kinder- und Jugendarbeit und den Hilfen zur Erziehung. Der Autor klärt, wie die Jugendarbeit sich auf diese Entwicklung einstellen kann. Deinet verweist darauf, dass es innerhalb der Hilfen zur Erziehung einen Trend zur Umstrukturierung weg von einer zu starken Fallorientierung und Spezialisierung und hin zur sozialräumlichen Arbeit gebe. Unter dem Stichwort "vom Fall zum Feld" würden Zusammenhänge in den Blick genommen, die in der sozialräumlich orientierten Kinder- und Jugendarbeit bereits intensiv aufgearbeitet worden seien. Es geht den Hilfen zur Erziehung darum, ihre Dienste zu regionalisieren, Sozialraumteams zu bilden und Quartiersmanager einzustellen mit dem Auftrag, die Ressourcen in einem Quartier zu bündeln und neue Formen der sozialen Arbeit zu entwickeln. Hinzu kämen neue Finanzierungsformen (Sozialraumbudgets). Deinet vertritt die These, dass die Offene Kinder- und Jugendarbeit auf der Grundlage dieser neuen Orientierung ein interessanter Partner für die Hilfen zur Erziehung sein könne; denn auch eine sozialraumorientierte Kinder- und Jugendarbeit habe die lange vorherrschende Einrichtungszentriertheit überwunden und orientiere sich zunehmend an allen Kindern und Jugendlichen in einem Sozialraum. Deinet begreift diese Entwicklung als eine Herausforderung der Kinder- und Jugendarbeit, neue Chancen zu nutzen; er sieht aber auch mögliche Probleme einer solchen Kooperation.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2006/12 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2006)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Deinet, Ulrich
Deinet, Ulrich:
Sozialräumliche Kooperation zwischen Offener Kinder- und Jugendarbeit und den Hilfen zur Erziehung / Ulrich Deinet, 2006. - S.519-527 - (deutsche jugend)
Zeitschriftenaufsatz