Türkisch-deutsch bilinguale Interaktion beim Peer-Learning in der Grundschule selbstberichtete Gründe für die Annahme oder Ablehnung bilingualer Interaktionsangebote
Zeitschriftenaufsatz

Die Studie untersucht die selbstberichtete Annahme bzw. Ablehnung eines Angebots zur deutsch-türkisch bilingualen Interaktion während einer Peer-Learning-Intervention. Das Angebot zur bilingualen Interaktion wurde explizit durch einführende und wiederholte türkische Kommunikationsangebote der bilingualen Übungsleitung etabliert. Bei 37 türkisch-deutschsprachig bilingualen Grundschulkindern der dritten und vierten Klasse wurde die Annahme bzw. Ablehnung des Angebots zur bilingualen Interaktion während und am Ende der achtwöchigen Intervention erfragt. Die angegebenen Begründungen wurden mit der qualitativen Inhaltsanalyse kategorisiert. Zu beiden Erhebungszeitpunkten wurden deskriptiv mehr Annahmen als Ablehnungen des Angebots berichtet. Die berichteten Gründe bezogen sich vor allem auf das Individuum selbst, indem häufig mit individuellen sprachlichen und aufgabenbezogenen Kompetenzen sowie Emotionen und Einstellungen argumentiert wurde. Die Gesprächspartner spielten kaum eine Rolle und der Kontext (Interventionsstudie) war nur bei der Annahme des Angebots relevant.
This study analyses students' self-reported acceptance or rejection of offers for Turkish-German bilingual interactions within the context of a peer-learning intervention. Bilingual trainers explicitly provided repeated opportunities to communicate bilingually (e.g., they talked Turkish during the training). Bilingual speakers of Turkish and German (N = 37) in grades three and four were asked answered in the middle and at the end of an eight-week peer-learning intervention whether they used Turkish during the sessions. The students' reported reasons for their language choice were analyzed using content-analysis (Mayring, 2015). At both measurement points, students reported more acceptances of language offers than rejections. The given reasons referred primarily to the individuals themselves (e.g., their language competencies, task-solving competencies, emotions and attitudes). Peers and trainers played a minor role, while the context, an intervention study, was only an argument for acceptance of bilingual interactions, not for rejection.

Enthalten in:
Zeitschrift für Erziehungswissenschaft; 2017/2 (2017)


Serie / Reihe: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft

Personen: Schastak, Martin Reitenbach, Valentina Rauch, Dominique P. Decristan, Jasmin

Schlagwörter: Interaktion Empirische Untersuchung Grundschule Zweisprachigkeit

Türkisch-deutsch bilinguale Interaktion beim Peer-Learning in der Grundschule : selbstberichtete Gründe für die Annahme oder Ablehnung bilingualer Interaktionsangebote / Martin Schastak ; Valentina Reitenbach ; Dominique Rauch ; Jasmin Decristan, 2017. - Seite 213-235 - (Zeitschrift für Erziehungswissenschaft) Mehrsprachigkeitsforschung

Zugangsnummer: U-0350048
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