In einer qualitativen Untersuchung wurde der Frage nachgegangen, wie Schüler mit schlechten Schulleistungen ihre Situation subjektiv erleben und bewältigen. Aus dieser Untersuchung werden in dem vorliegenden Aufsatz die schulschwachen Schüler, die als "gemeinschaftlich Abweichende" typisiert worden waren, beschrieben. Das mit ihrem Schulversagen einhergehende Unterrichtsverhalten wird als Konsequenz von unterrichtlichen Interaktionsprozessen, die soziale Bedürfnisse mißachten und den Aufbau eines befriedigenden Selbstbildes verhindern, interpretiert. Kinder brauchen zum Lernen soziale Beziehungen, die ihnen positive Erwartungen übermitteln. Eine Interaktion, die die Erwartungen und Bedürfnisse der Kinder außer acht läßt, untergräbt ihr natürliches Streben, sich Anforderungen zu stellen und sich sozial anerkannt zu verhalten.
Enthalten in:
Sonderpädagogik; 1988/4 Vierteljahresschrift über aktuelle Probleme der Behinderten in Schule und Gesellschaft
(1988)
Serie / Reihe: Sonderpädagogik
Personen: Lambrich, Hans-Jürgen
Lambrich, Hans-Jürgen:
Über Bedürfnisse von Kindern in der Schule: dargestellt am Beispiel von zwei "schlechten" Schülern, 1988. - S.129-136 - (Sonderpädagogik)
Zeitschriftenaufsatz