Die unterschiedliche Verwendung des Begriffs Bildung muß sich heute gefallen lassen, daraufhin befragt zu werden, ob sie überhaupt noch sinnvoll ist und ob es möglich ist, 'Bildung' argumentativ zu rechtfertigen. Gegen die, die den Sinn von 'Bildung' in Abrede stellen oder die das Begründungsproblem ganz oder in allem, was nicht empirisch kontrollierbar ist, liquidieren und in eine Angelegenheit von Dezision und Werbung überführen, wird in transzendental-kritischer Reflexion eingewandt, daß sie einen absoluten Begriff oder ein Prinzip-"schlechthin" der Bildung voraussetzen, das jedoch unfaßbar ist. Wo dieses Ideal der logischen Vollkommenheit keine Rolle spielt, konzentriert sich die Erörterung auf die tatsächlichen Verwendungen von 'Bildung', und keiner der vorgebrachten Gründe für eine erfahrbare Bildung, die mit Recht Bildung zu sein beansprucht, entzieht sich der Untersuchung und Kritik, die der geschichtlichen, dem Konkreten zugewandten Vernunft obliegen.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1982/1
(1982)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Fischer, Wolfgang
Fischer, Wolfgang:
Über Recht und Grenzen des Gebrauchs von "Bildung" / Wolfgang Fischer, 1982. - S.1-9 - (Zeitschrift für Pädagogik)
Zeitschriftenaufsatz