Seit der Entstehung des modernen Bildungssystems haben sich mit bemerkenswerter Regelmäßigkeit Überfüllungs- und Mangelkrisen in den akademischen Karrieren wiederholt. Auf der Grundlage umfangreicher statistischer Materialien zur deutschen Universitätsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert und zur langfristigen Entwicklung der akademischen Karrieren in Preußen (1815 - 1930) werden in diesem Beitrag die sozialen Mechanismen untersucht, die beim zyklischen "Pulsieren" der fachspezifischen Studentenstrome und Karrieren wirksam sind. Die computergestutzte Analyse konzentriert sich auf die Überfüllungskrise im wilhelminischen Kaiserreich (1880 - 1900), in der sich die sozialen Mechanismen zum ersten Mal unter den modernen Wachstumsbedingungen der Karrieren reproduzierten. Als Zwischenergebnis der fünfjährigen Arbeit im Rahmen des Göttinger Forschungsprojekts "Qualifikationskrisen und Strukturwandel im Bildungswesen" wird eine Zyklustheorie skizziert.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1981/2
(1981)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Titze, Hartmut
Titze, Hartmut:
Überfüllungskrisen in akademischen Karrieren : eine Zyklustheorie / Hartmut Titze, 1981. - S.187-224 : graph. Darst., Tab. - (Zeitschrift für Pädagogik)
Zeitschriftenaufsatz