Diese Studie untersucht anhand von Daten aus PISA 2006 das selbstberichtete Umweltwissen, die Wahrnehmung von Umweltproblemen und die Einstellung zu Umweltmaßnahmen von 15-jährigen Jugendlichen in Deutschland. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der relativen Bedeutung der sozialen Herkunft, bestimmter Schul- und Unterrichtsfaktoren sowie selbstinitiierter Freizeitaktivitäten für die Ausprägung dieser umweltbezogenen Merkmale. Die Ergebnisse zeigen, dass Jugendliche unterer Sozialschichten gegenüber Jugendlichen aus oberen Sozialschichten deutliche Defizite im Umweltwissen und eine negativere Einstellung zu Umweltmaßnahmen aufweisen. Korrespondierende Befunde ergeben sich für untere und höhere Schularten. In der Freizeit ausgeübte naturwissenschaftsbezogene Medienaktivitäten sind der stärkste Prädiktor für die Einstellung zu Umweltmaßnahmen; für das Umweltwissen spielen schulbezogene Merkmale die größte Rolle. Schulartspezifische Analysen zeigen, dass die Schule für das Umweltwissen von Jugendlichen der Hauptschule und der IGS die wichtigste Rolle spielt. Diese Schülerinnen und Schüler eignen sich anteilig weniger Informationen über Freizeitaktivitäten selbst an als z.B. Gymnasiasten; folglich hat die Schule als Informations- und Lerninstanz über Umweltthemen für diese Jugendlichen eine Schlüsselfunktion.
Data from PISA 2006 were used to investigate the self-reported environmental knowledge of fifteen year old students, their perception of environmental problems and their attitude towards environmental measures. In this context, the study placed particular emphasis on the importance of social background variables, school variables, teaching practices and leisure activities. Students from socially disadvantaged backgrounds had marked deficits in their environmental knowledge and a less positive attitude towards environmental measures than students from socially more advantaged backgrounds. Corresponding results can be reported for lower and higher school types. However, media activities with a science focus were the strongest predictors for the students' attitude towards environmental measures; for their environmental knowledge, school factors played the most important role. School type-specific analyses revealed that school was the main source of information for the environmental knowledge of students from Hauptschulen (lower-track schools) and Integrierte Gesamtschulen (comprehensive schools). These students acquire less information during leisure time activities than - for example- students that are attending a Gymnasium (higher-track school). Therefore, for these students, school plays a key role in the acquisition of environmental knowledge.
Enthalten in:
Zeitschrift für Erziehungswissenschaft; 2008/Sonderheft 10
(2008)
Serie / Reihe: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft
Personen: Schöps, Katrin Senkbeil, Martin Schütte, Kerstin
Schöps, Katrin:
Umweltbezogene Einstellungen von Jugendlichen in Deutschland - Ergebnisse aus PISA 2006 / Katrin Schöps, Martin Senkbeil, Kerstin Schütte, 2008. - S.53-77 : Tab. - (Zeitschrift für Erziehungswissenschaft) Vertiefende Analysen zu PISA 2006
Zeitschriftenaufsatz