Arzt, Silvia
Und die Jungen? Von der Parteilichkeit für Mädchen zur geschlechtergerechten Religionsdidaktik
Zeitschriftenaufsatz

Bei einem Unterrichtsbesuch im Rahmen der schulpraktischen Studien wird an einem Vormittag die Genderthematik gleich zweimal thematisiert und einmal implizit deutlich wahrnehmbar. Bei der Kaffeepause im Lehrerinnenzimmer betonten die Grundschullehrerinnen, wie nett es sei, dass endlich einmal zwei Männer in der Schule seien, und so charmante noch dazu, In der darauffolgenden Unterrichtsstunde stellt sich ein Student den Schülerinnen vor und fordert sie auf, sich auch selbst vorzustellen, und dabei mitzuteilen, was sie gerne tun und was sie gerne haben. Mitten in die Runde hinein ein Zwischenruf eines Schülers: "Sie sind der erste Lehrer, den wir haben!". Es folgte bestätigendes Nicken von einigen MitschülerInnen. Ein eher zartes Mädchen sagt mit leiser Stimme, dass ihr kleiner Hoppelhase ihr das wichtigste sei. Einige der Jungen belächeln sie. "Ich finde kleine Hasen auch ganz schrecklich nett und liebe es, ihr weiches Fell zu streicheln", sagt der Student und sofort verstummt das Lachen der Jungen.

Enthalten in:
entwurf; 2011/4 Konzepte, Ideen und Materialien für den Religionsunterricht (2011)


Personen: Arzt, Silvia

Schlagwörter: Junge Religionsdidaktik Geschlechtergerechtigkeit

Arzt, Silvia:
Und die Jungen? : Von der Parteilichkeit für Mädchen zur geschlechtergerechten Religionsdidaktik / Silvia Arzt, 2011. - S.10-13 Junge, Junge! Jungs im Religionsunterricht

Zugangsnummer: U-0289187
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