Für die Betrachtung haushaltsinterner Ungleichheit ist die Frage zentral, welche Faktoren partnerschaftliche Machtungleichgewichte determinieren. Der sozialen Austauschtheorie, der Ressourcentheorie und dem Cooperative-Bargaining-Modell zufolge basiert Macht auf dem Besitz individueller Ressourcen, vor allem des Einkommens. Diese Studie untersucht den Einfluss des individuellen Einkommens, ebenso wie des Haushaltseinkommens und von Kinder auf Macht in heterosexuellen Ehen und Partnerschaften in Deutschland. Macht, differenziert in ausführende und dirigierende Macht, wird anhand zweier Indikatoren gemessen: der Einkommensverwaltung und der Entscheidungsmacht. Die Studie basiert auf dem Sozioökonomischen Panel von 2005. Die deskriptive Analyse und multinominal logistische Regressionsmodelle zeigen, dass Machtungleichgewichte zu Ungunsten der Frau unabhängig von ihrem Einkommen bestehen. Genderideologien liegen ebenfalls der Macht in Paarbeziehungen zu Grunde. Geld ist keine objektive Ressource, die für Frauen und Männern im gleichen Maße mit Macht verbunden ist. In zukünftigen Studien sollten daher persönliche Normen und Werte berücksichtigt und theoretische Ansätze entwickelt werden, die nicht dem Rational-Choice-Paradigma folgen.
In order to avoid the underestimation of social inequality in households and in the wider society, couples' power structure and, more specially, the factors, which generate this power, are important to explore. According to the social exchange theory, the resource theory and the cooperative-bargaining-model, power is generated by individual resources - most notably the income. This study examines the influence of the individual income, as well as the household income and of children on power within heterosexual marriages and cohabitations in Germany. Power, defined as implementing power and orchestration power, is measured through money management and decision-making. The study is based on the German Socio-Economic Panel Study in 2005. Descriptive analysis and multinomial logistic regression models reveal that women's power disadvantages exist independently from their income. In addition, gender ideologies underlie the power allocation within partnerships. Money is not an objective resource, which provides power to women and men equally. In future research, the role of individual norms and values on power within couples has to be further explored. Therefore, theoretical approaches other than rational-choice theories have to be developed.
Enthalten in:
Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie; 2009/3
(2009)
Serie / Reihe: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie
Personen: Lott, Yvonne
Lott, Yvonne:
Verwaltung und Entscheidung - Bestimmt das individuelle Einkommen die Machtverteilung in Paarbeziehungen? / Yvonne Lott, 2009. - S.327-353 : Tab. - (Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie)
Zeitschriftenaufsatz