Im Alltagsleben gilt: Je weiter ein Ereignis in die Vergangenheit rückt, desto schlechter kann man sich erinnern. Im Blick auf den Judenmord im Nationalsozialismus scheint dieses Prinzip umgedreht: Die erste Generation der Deutschen, die direkt Betroffenen, hatten wohl die größten Schwierigkeiten sich zu erinnern. Zu sehr war das Gedenken der schrecklichen Geschehnisse mit Schuld und Scham beladen, was an die zweite und dritte Generation "vererbt" wurde. Angesichts der jungen Menschen heute spricht man inzwischen von der vierten Generation nach Auschwitz. Gibt es für sie noch Zugänge zur Erinnerung? Welche Voraussetzungen müssen aus religionspädagogischer Sicht gegeben sein, um Zugänge zu eröffnen bzw. nicht (weiter) zu verstellen?
Enthalten in:
rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen; 2007/6 Zeitschrift des Bundesverbandes der katholischen Religionslehrer und Religionslehrerinnen an Gymnasien e.V.
(2007)
Serie / Reihe: rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen
Personen: Boschki, Reinhold
Boschki, Reinhold:
Vierte Generation nach Auschwitz: Zugänge zur Erinnerung aus religionspädagogischer Sicht / Reinhold Boschki, 2007. - S.354-362 - (rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen) Juden und Christen - Heute
Zeitschriftenaufsatz