Der Beitrag beschäftigt sich mit gesellschaftlichen Implikationen der heutigen Humangenetik. Ein Nachdenken über ihre multidisziplinären Wurzeln führt zur Kritik an ihren medizinischen Denkbildern. Sie enthalten Unterscheidungen (gesund = gut ; krank = schlecht), die zu eugenischem Denken führen. Hiervon sollte sich die Fachwelt durch Verwendung einer wertneutralen Sprache distanzieren. Im interdisziplinären Diskurs mit der Psychologie, Soziologie und Pädagogik werden praktische und wissenschaftliche Denkanstöße gegeben, die zu einer verbesserten Akzeptanz von Menschen mit Genveränderungen führen und deren Integration in die soziale Gemeinschaft erleichtern. Sie können zu gesellschaftlichen Wandlungsprozessen beitragen, die einer Einschränkung der menschlichen Lebensvielfalt entgegenwirken.
Enthalten in:
Zeitschrift für Heilpädagogik; 2002/2
(2002)
Serie / Reihe: Zeitschrift für Heilpädagogik
Personen: Stengel-Rutkowski, Sabine
Stengel-Rutkowski, Sabine:
Vom Defekt zur Vielfalt : ein Beitrag der Humangenetik zu gesellschaftlichen Wandlungsprozessen / Sabine Stengel-Rutkowski, 2002. - S.46-55 : Ill., graph. Darst. - (Zeitschrift für Heilpädagogik)
Zeitschriftenaufsatz