Die Theodizeefrage hat die ihr lange Zeit unterstellte Bedeutung verloren. Bei fehlender Verankerung in einem Gottesglauben kann sie nicht mehr zu dessen fundamentaler Erschütterung werden. Die Frage nach dem Umgang mit Leid gehört gleichwohl bleibend zu den menschlichen Urfragen. Diese Verschiebung der Gewichte zwingt dazu, auch den didaktischen Stellenwert der Theodizee neu zu bestimmen. Der Fokus verschiebt sich vom Versuch, Leid zu verstehen, hin zu Anregungen dahingehend, Leid bestehen zu können. Im Rahmen dieser Konzentration behält die Theodizee ihre - nun freilich veränderte - Bedeutung.
Enthalten in:
RelliS; 2015/3(17) Zeitschrift für den katholischen Religionsunterricht ; SI / SII
(2015)
Serie / Reihe: RelliS
Personen: Langenhorst, Georg
Langenhorst, Georg:
Von der Theodizee zum Trost : die Theodizeefrage im Religionsunterricht / Georg Langenhorst, 2015. - S.19-23 - (RelliS) Theodizee
Zeitschriftenaufsatz