Die Arbeit greift zwei aktuelle Diskussionsstränge erziehungswissenschaftlicher Theoriebildung und Empirie auf: die Wiederentdeckung der geisteswissenschaftlichen Tradition in der Pädagogik sowie die Wende zur qualitativen Erforschung des Alltags. Gefragt wird danach, in welchem Sinne beide Stränge einen Fortschritt im "objektiven Sinnverstehen" pädagogischer Sachverhalte einleiten könnten. Spranger steht für das Methodologiebewußtsein der "geisteswissenschaftlichen Pädagogik", Oevermann für das avancierteste Konzept hermeneutischen, in sozialwissenschaftliche Analysen eingebundenen Sinnverstehens. Die vergleichende Analyse beider Ansätze macht nochmals auf die Defizite der alten Position trotz aller Modernität des methodologischen Ansatzes aufmerksam, gleichzeitig zeigt Oevermann einen vielversprechenden Weg, eben diese Defizite durch eine verbindliche Methodisierung der Interpretationstheorie und des -Verfahrens zu beseitigen.
Enthalten in:
Zeitschrift für Pädagogik; 1985/1
(1985)
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Zeitschrift für Pädagogik
Personen: Gruschka, Andreas
Gruschka, Andreas:
Von Spranger zu Oevermann : über die Determination des Textverstehens durch die hermeneutische Methode und zur Frage des Fortschritts innerhalb des interpretativen Verfahrens der Erziehungswissenschaft / Andreas Gruschka, 1985. - S.77-95 - (Zeitschrift für Pädagogik)
Zeitschriftenaufsatz