Aus dem Horizont der verbandlichen Jugendarbeit heraus stellt Martin Nörber vierzig Jahre nach den berühmten "vier Versuchen" zur Theorie der Jugendarbeit die Frage, was die grundlegenden Überlegungen von C. Wolfgang Müller, Helmut Kentler, Klaus Mollenhauer und Hermann Giesecke aktuell bedeuten. Nörber macht klar, dass wesentliche theoretische Positionen der vier Autoren immer noch Gültigkeit beanspruchen dürfen, dass sie im Alltag der Jugendarbeit - zu ihrem eigenen Schaden - aber z.T. untergegangen sind. Dazu zählt Nörber aufklärerische Zielformulierungen ebenso wie Mündigkeit als Prinzip einer gruppenorientierten Jugendarbeit. Besonders in der Praxis fehle nach wie vor oft an einer theoretischen Fundierung, die dem ganzen Praxisfeld in all seinen Ausdifferenzierungen ein gemeinsames Bewusstsein geben könne, stellt der Autor fest. Insgesamt habe die Jugendarbeit Ziele gesellschaftlicher Emanzipation zu sehr aus dem Blick verloren.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2005/1 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2005)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Nörber, Martin
Nörber, Martin:
"Was ist Jugendarbeit?" : Eine aktuelle Auseinandersetzung mit den vier Versuchen zu einer "Theorie der Jugendarbeit" / Martin Nörber, 2005. - S.26-34 - (deutsche jugend)
Zeitschriftenaufsatz