Das erstellen von Förderempfehlungen oder Förderplänen wird als zentrale Aufgabe der sonderpädagogischen Diagnostik betrachtet. In dieser Untersuchung wird geprüft, inwieweit und in welcher Form Gutachten über Kinder, die in eine Sonderschule ein- oder umgeschult wurden, dieser Aufgabe gerecht werden. Eine für das Land Nordrhein-Westfalen repräsentieren Stichprobe von insgesamt 262 Gutachten über lernbehinderte, geistigbehinderte und erziehungsschwierige Kinder wird inhaltlich analysiert. Es zeigt sich, daß sich ein beträchtlicher Teil der Gutachten auf eine Empfehlung zum Sonderschulbesuch beschränkt. Wenn weitergehende Empfehlungen ausgesprochen werden, stimmen sie überwiegend mit bekannten Verhaltensmerkmalen der Behinderten überein. In diesem Sinne sind die Förderempfehlungen mehr oder weniger trivial. Die Ergebnisse geben Anlaß, Theorie und Praxis des Konzepts von Förderplänen zu diskutieren.
Enthalten in:
Sonderpädagogik; 1998/4 Vierteljahresschrift über aktuelle Probleme der Behinderten in Schule und Gesellschaft
(1998)
Serie / Reihe: Sonderpädagogik
Personen: Rózsa, Julia Langfeldt, Hans-Peter
Rózsa, Julia:
Welche Fördermaßnahmen empfehlen Sonderschullehrerinnen und -lehrer in ihren Gutachten? / Julia Rózsa, Hans-Peter Langfeldt, 1998. - S.194-205 : Tab. - (Sonderpädagogik)
Zeitschriftenaufsatz