119 Lehrerinnen und Lehrern aus Grund- und Lernbehindertenschulen füllten einen Fragebogen aus, in dem - neben demographischen Daten - nach den Ursachen für die psychischen Symptome eines Kindes gefragt wurde, das in einer Falldarstellung beschrieben wird. Um zu überprüfen, ob Lehrerinnen und Lehrer Verhaltenssymptome potenzieller Missbrauchsopfers abhängig von deren Geschlecht bewerten, wurde das Geschlecht des Kindes manipuliert. Das Ergebnis dieses Experiments zeigt, dass signifikant mehr Lehrer und Lehrerinnen hypothetisierten, dass ein Mädchen - im Vergleich zu einem Jungen mit der gleichen Symptomatik - sexuell missbraucht wird. 119 teachers from elementary schools and schools for learning disabled children completed a questionnaire about a case of a 13 year old child. This child displays a number of symptoms indicating that the child may have been sexually abused. The gender of the child was manipulated, Significantly more teachers hypothesized that the female child compared to the male child had been sexually abused. These findings are discussed in relation to the fact that a low number of male victims is currently seen in school settings and that this might be in part accounted for by a lack of awareness in teachers.
Enthalten in:
Sonderpädagogik; 2001/1 Vierteljahresschrift über aktuelle Probleme der Behinderten in Schule und Gesellschaft
(2001)
Serie / Reihe: Sonderpädagogik
Personen: Julius, Henri
Julius, Henri:
Werden Jungen als potenzielle Opfer sexuellen Missbrauchs von Lehrerinnen und Lehrern eher 'übersehen' als Mädchen? / Henri Julius, 2001. - S.3-10 - (Sonderpädagogik)
Zeitschriftenaufsatz