Fußnote: Studie "Realität und Reichweite von Jugendverbandsarbeit ". -
An die Überlegungen des ersten Beitrags knüpft Benedikt Sturzenhecker in seinem Beitrag an. Der Autor fasst seine Überlegungen unter dem Begriff des "Milieucharakters" verbandlicher Jugendarbeit zusammen und er überlegt, welche Konsequenzen daraus für die Beziehungen der Jugendorganisationen nach außen, aber auch nach innen zu ziehen sind. Sturzenhecker empfiehlt, Subjektorientierung und Selbstorganisation von Jugendlichen als Kernbestandteile verbandlicher Arbeit weiter zu profilieren und dabei Versuche der Pädagogisierung, auch wenn sie von gesellschaftlichen Kräften und der Politik eingefordert werden, kritisch zu betrachten. Politisch übersetzt heißt dies: Wieder mehr Strukturförderung statt Projektförderung! Der Autor betont ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Jugendverbände verfügen über einen vergleichsweise breiten Zugang zur jungen Generation und sind damit jugendpolitisch ein bedeutsamer Faktor. Und: Die herausragende Rolle der Freunde für die Entwicklung verbandlicher Aktivitäten lässt eine Grenze des Einflusses von Betreuern und Leitern deutlich werden. Die Organisationsebenen der Verbände sind auf die Sympathien der Gruppenmitglieder untereinander angewiesen und sollten bei allen verbandlichen Anstrengungen den Milieu-Charakter von Jugendgruppen stützen und weiterentwickeln.
Enthalten in:
deutsche jugend; 2007/3 Zeitschrift für die Jugendarbeit
(2007)
Serie / Reihe: deutsche jugend
Personen: Sturzenhecker, Benedikt
Sturzenhecker, Benedikt:
Zum Milieucharakter von Jugendverbandsarbeit : externe und interne Konsequenzen / Benedikt Sturzenhecker, 2007. - S.112-119 - (deutsche jugend)
Zeitschriftenaufsatz