Die Teilnahme am Gottesdienst ist nicht mehr selbstverständlich. Gleichzeitig stellen Religionssoziologen ein gesteigertes Interesse an lebensbegleitenden Ritualen fest. Bei Katastrophen sind die Kirchen voll von trauernden, nach dem Sinn fragenden Menschen. An Weihnachten reichen oft die Kapazitäten gar nicht aus, um diejenigen alle zu fassen, für die der Gottesdienstbesuch zum Fest einfach dazu gehört. Dieser Diskrepanz widmet sich der vorliegenden Band.
Für eine lebendige Kirche ist ein lebendiger Gottesdienst unverzichtbar, ebenso wie die tätige Nächstenliebe und die Verkündigung. Wenn die gängigen Formen viele Menschen nicht mehr erreichen, das Bedürfnis zur Teilnahme an Ritualen jedoch vorhanden ist, dann braucht es Kreativität und Vertrauen. Es geht darum, auf ein Bedürfnis zu reagieren, eine Art Ritendiakonie zu praktizieren. Dabei gilt es Vertrauen zu haben in die Kraft der Rituale, in ihre Ausstrahlung und ihre Anziehungskraft auch auf Menschen, die distanziert und auf der Suche sind.
Der Ertrag für die Gottesdienstkultur liegt schlicht darin, dass sie lebendiger, offener wird und sich die Forderung des Konzils nach tätiger Teilnahme, tätiger Teilhabe gar, gemeinsam mit den Suchenden einlösen lässt.
Serie / Reihe: Themenhefte Gemeinde
Personen: Lätzel, Martin
C 62.7
Lätz
Lätzel, Martin:
Andere Liturgien / Martin Lätzel. - Aachen : Bergmoser + Höller, 2009. - 48 S. : Ill. - (Themenhefte Gemeinde; 3/2009)
15,00
Gottesdienste mit Zielgruppen - Buch