Die Stimmung ist so dunkel wie die Jahreszeit, so düster wie die politischen Verhältnisse. Die Rechtspopulisten sind sprichwörtlich auf dem Vormarsch, in Deutschland und in Europa. Ein Instrument dieser geistigen Destruktivität, die wir zurzeit erleben, ist die Sprache, missbraucht, um Hass, Hetze und Lügen in die Welt zu setzen. Eine Art »Pöbelsprache« macht sich breit, in der Menschen ausgegrenzt, beschimpft, bedroht und diskriminiert werden. Wir möchten unseren Leserinnen und Lesern immer wieder Zeugen der Hoffnung suchen, Menschen, die Geschichten erzählen - Hoffnungsgeschichten - die unser Herz und unseren Verstand stärken gegen Lügen und Propaganda. Sie bilden unsere Seele und unsere Träume. Sie sind mächtig. Der Schriftsteller Hermann Hesse schrieb: »Gott schickt die Verzweiflung nicht, um uns zu töten, sondern er schickt sie, um neues Leben in uns zu erwecken.« Neues Leben würde in diesem Sinne bedeuten: die Verwandlung von Verzweiflung in Empörung, in den Mut zum Widerstand. Von solchen Verwandlungen wollen wir in unserem EXTRA LEBEN erzählen. Von Menschen, die sich von Lügnern nicht blenden lassen, die Hoffnung verbreiten, auch dort, wo kein Licht leuchtet. Die zur Stelle sind, wo Kinder und Erwachsene verfolgt, gefoltert, getötet werden. Wir empören uns. Immer wieder. Wir hören nicht auf, diese Geschichten zu erzählen. Hoffnungsgeschichten.
Sport mit Handicap: In Lilienthal bei Bremen wurde der erste integrative Golfplatz Deutschlands gebaut. Heute spielen dort Querschnittsgelähmte, Menschen mit Parkinson oder Lähmungen nach Schlaganfall / Der Sündenbock: Das ist wie ein Schlag in die Magengrube, wenn man einfach in eine Ecke gestellt wird / Eine Herberge für die Freiheit: Das "Maison des Journalistes" in Paris hilft ausländischen Kollegen, die wegen kritischer Berichterstattung aus ihrer Heimat fliehen mussten. Es ist eine weltweit einzigartige Einrichtung / Der barmherzige Bäcker von Bethlehem:
Ibrahim Metta will geben, was Jesus gab - Brot als Sinnbild des Leibes Christi. Und jedermann, der kommt, arm oder reich, Jude, Christ, Moslem, allen gibt er zu essen / "Das ist jedes Mal wunderbar: In Moabit gibt es seit zwei Jahren eine Gruppe, in der sich Väter und Kinder regelmäßig treffen / Er wird kein Fremder: Es ist gut, den Kindern die Wahrheit über die inhaftierten Eltern zu sagen, meint Rosemarie Dorsch-Jäger, die Leiterin der sozialpädagogischen Abteilung in Moabit / Warum ich?: Die nackte Verzweiflung. Wenn es gelingt, sich mit dem zu versöhnen, was einem großen Schmerz zugefügt hat, kann neue Hoffnung aufkeimen / Zwölf Hände. Zwölf ganz kleine, schwarze Hände: Noch immer müssen die Menschen im Kongo für den Reichtum an Rohstoffen leiden. Der blutige Kolonialismus lebt unter anderem Namen weiter / Was gibt's denn hier zu lachen?: Der Tod ist nicht lustig. Aber genau deswegen machen wir uns über ihn lustig. Wir verhöhnen damit seine Macht. Die Ethikerinnen Margit Schröer und Susanne Hirsmüller denken über die Frage nach: Wie passt Humor zum Sterben? / Sie sagten einfach ja: Mutige Menschen in Deutschland versteckten Juden in ihrer Wohnung, gaben ihnen zu essen und riskierten ihr Leben
Serie / Reihe: Publik-Forum EXTRA Leben
Personen: Weber, Doris (Red.)
C 50
Publ
6/2018
¬Der¬ barmherzige Bäcker von Bethlehem / Redaktion: Doris Weber. - Oberursel : Publik-Forum, 2018. - 46 Seiten : Illustrationen - (Publik-Forum EXTRA Leben; Dezember 2018)
Ethik - Buch