Bilderbücher mit Botschaft sind grauslich, philosophisch angehauchte - noch teuflischer. Leider lieben Kinder derart Belehrendes häufiger, als uns lieb ist, und Gott sei Dank gibt es dann Bilderbücher wie dies: "Fünf kleine Teufel" der 23-jährigen Engländerin Sarah Dyer.
Die Ausgangsposition ist denkbar künstlich. Fünf hohle Steinfiguren stehen henrymoorelike in der Landschaft und beherbergen ebenso viele rote Teufelchen. "Tag für Tag", so der sparsame Text, "kommen sie heraus und bewundern die Welt." Und dann greift sich jeder, was ihm am besten gefällt, sperrt es ein und freut sich daran - ganz allein: Sonne, Wasser, Land, Himmel, Mond. Jeder Erwachsene weiß, wie's weitergeht: a) langweilt man sich, b) kein Schwein sieht's, c) macht das Leben nur dialektisch und gemeinsam Spaß.
Wie Bühnenarbeiter rollen die Teufel die Welt ein und aus, verschieben die Kulissen, dekorieren dann die Weltbühne wieder mit den alten Requisiten. Das Verblüffende: Sah man die Welt einmal nackt auf weißem Papier, erscheint das versöhnliche Gruppenbild mit Schöpfung verdächtig. Man mag dieses Bilderbuch als Hinweis auf die gemeinsame Verantwortung für unsere Umwelt lesen, als Appell zur Völkerverständigung oder dazu, die Backformen im Sandkasten zu teilen, dem verblüfften Leser bleiben die weißen Seiten im Gedächtnis.
K.H.,DIE ZEIT
Weiterführende Informationen
Personen: Dyer, Sarah Rak, Alexandra (Übers.)
A 81
Dyer
Dyer, Sarah:
Fünf kleine Teufel / Sarah Dyer. - [Deutsch von Alexandra Rak]. - Hamburg : Oetinger, 2001. - 32 S. : Ill. Five little friends
ISBN 3-7891-6408-9 24,00 Zugangsnummer: 0031254001 - Barcode: 01018127
Arbeitsmaterial - Elementarbereich (Bilderbücher) - Buch