Das „Kindergebetsbuch für christliche und muslimische Kinder“ ist in Zusammenarbeit mit dem Islamischen Zentrum Hamburg entstanden. Es geht davon aus, dass das Christentum und der Islam „an denselben Gott“ glauben (Anmerkung: diese Aussage ist umstritten. Fakt ist auf jeden Fall, dass die beiden Religionen eine tiefe gemeinsame Wurzel haben.) Es nimmt die gesellschaftliche Herausforderung auf, friedvoll in religiöser Vielfalt zu leben und will zum gemeinsamen Gespräch und Gebet ermutigen.
Dieser Anspruch hat mich gleich begeistert, als ich das Büchlein in die Hand nahm. Auch die Bildgestaltung machte mir Lust zum Reinlesen. Sehr viel weniger hat mich leider die Auswahl der Gebetstexte und die Anrede Gottes überzeugt. Zunächst zur Anrede: aus religionspädagogischer und –wissenschaftlicher Sicht ist es schon lange überholt, immer nur vom „lieben Gott“ zu sprechen. Zur Auswahl: die Gebete sind sehr konkret. Damit treffen sie unweigerlich immer nur punktuell oder vielleicht sogar gar nicht zu. Mir fehlt der Raum für eigene Anliegen, Gedanken und Gefühle und zumindest eine kleine Ermutigen zum freien Beten und zu einer persönlichen Gottesbeziehung.
So tue ich mich mit einer Empfehlung hier schwer: die Idee und das Anliegen finde ich hervorragend. Die Umsetzung ist für mich nicht gut genug gelungen.
(Rezension: Studienleitung im RPI)
Personen: Scheffler, Ursel Nagel, Tina (Ill.)
C 62.5
Scheff
Scheffler, Ursel:
Gemeinsam beten : ein Kindergebetbuch für christliche und muslimische Kinder / Ursel Scheffler, mit Illustrationen von Tina Nagel. - Lahr : Kaufmann, 2018. - ungez. S. : Ill.
ISBN 978-3-7806-6299-6
Beten - Buch