Was heißt Glauben? Eine treffende Antwort auf diese Frage ist nicht leicht zu geben. Und doch geht es hier um die Wahrheitsfrage christlicher Existenz und Gemeinde: so macht es das biblische Zeugnis bewußt. In den Geschichten von Abraham ist Glaube begründetes Vertrauen, in dem der Mensch dem Ruf Gottes in eine irdisch ungewisse Zukunft folgt. Erfahrung des Glaubens sammelt sich in Israels Klagegebeten, mit denen der Gott ferne Leidende die Wendung vom Unglauben zum Glauben vollzieht. Um den Realismus des Glaubens geht es bei Jesaja und Deuterojesaja: im Streit um die »richtige Politik» wie in der Überwindung von Verzweiflung und Resignation. Die neutestamentliche Überlieferung entfaltet das Thema vielstimmig, aber bezogen auf eine Mitte: Glauben erwächst aus dem Hören des Evangeliums. Wer an den gekreuzigten und auferstandenen Christus glaubt und ihn als seinen Herrn bekennt, der weiß, daß sein Glaube in allem Handeln allein aus der Barmherzigkeit Gottes lebt.
Personen: Lohse, Eduard Hermission, Hans-Jürgen
C 40
Herm
Hermission, Hans-Jürgen:
Glauben / Hans-Jürgen Hermission ; Eduard Lohse. - 1. Auflage. - Stuttgart : Kohlhammer, 1978. - 140 S.
ISBN 3-17-002012-9
Dogmatik - Buch